Seed sichern Stahl

Was ist ein Seed (mnemonics) und wie sichert man ihn am besten?

In diesem Artikel erfährst du, was ein Seed ist. Was bei der Sicherung zu beachten ist und warum es so wichtig ist, diesen maximal sorgfältig zu verwahren.

Inhalt

Der kleine Unterschied zwischen Wallet und Seed

Der Seed, auch bekannt als Wallet Seed oder Seed Phrase, ist jene Abfolge von 12, 18 oder 24 Wörtern, die sich aus einer vordefinierten Liste zusammensetzt. Aus diesem Seed wird dein zunächst private key abgeleitet. Aus dem private der public key. Und daraus wiederum die public adress.

Der Begriff Wallet (dt. „Geldbörse“) lässt vermuten, dass Deine BTC/Sats in der Wallet verwahrt werden. Die Wallet hält jedoch nur die Schlüssel. Vereinfacht gesagt: die Wallet ist das Werkzeug, um auf Deine Sats zuzugreifen. Wer auf wie viele BTC/Sats Zugriff hat, ist nur im großen Kassenbuch – der Blockchain – hinterlegt.

Dies hat einen riesengroßen Vorteil: Wallet weg – BTC/Sats noch da! Aber damit Du wieder Zugriff auf Dein Vermögen erhältst, musst Du Deinen Schlüssel wieder herstellen (können). Dazu benötigst Du den Seed. Das sind jene o.a. Wörter, die Du beim Erstellen einer neuen Wallet unbedingt aufschreiben musst. Die Möglichkeiten und den Umgang mit sog. „Passphrases“, manchmal auch als 25. Wort bezeichnet, klammern wir an dieser Stelle bewusst aus.

Die Gefahr: Wer Deinen Seed in die Hände bekommt, hat Zugriff auf Dein Vermögen!

Somit liegt die Herausforderung darin, den Seed so aufzubewahren, dass er weder gestohlen (kopiert, abgeschrieben), noch zerstört werden kann. Ebenfalls solltes Du Dir ein paar Gedanken hinsichtlich Deines Nachlasses machen. Auch wenn Dir hoffentlich noch viele glückliche Jahre bevorstehen, sollten im Fall der Fälle, Deine Erben Zugriff auf Dein Vermögen erlangen.

Leider gibt es die eine beste Lösung nicht. Daher haben wir für Dich ein paar Hinweise, Ideen und Gedanken zusammengeschrieben.

Papier, Stahl oder …

Die einen schreiben den Seed auf Papier, andere stanzen ihn in Stahl und wieder andere speichern ihn digital. Aber ob Mikrofilme wirklich geeignet sind? Letztlich sollte Deine Sicherung fünf Kriterien erfüllen:

  • Sie sollte schwer zu zerstören sein.
  • Sie sollte für Dich (jederzeit) verfügbar sein.
  • Sie sollte vor unbefugtem Zugriff geschützt sein.
  • Sie sollte einen unbefugten Zugriff anzeigen, falls dieser doch geschehen ist.
  • Sie sollte Deinen Hinterbliebenen (nach Deinem Tot) den Zugang ermöglichen.

Papier ist einfach in der Anwendung. In einem Tresor oder Bankschließfach ist es ziemlich sicher. Zusammengefaltet in einem Kuvert mit Sicherheitssigel fällt ein Zugriff Unbefugter schnell auf. Vorausgesetzt, Du siehst regelmäßig nach. Jedoch ist es anfällig gegenüber Naturgewalten wie Feuer und Wasser. Zudem besteht im Laufe der Zeit die Gefahr des Verblassens.

Stahl ist robuster. Ob dies allerdings immer ein Vorteil ist? Basteln wir ein kleines Szenario: Dein Nachbar schläft mit Zigarette ein. Mitten in der Nacht müssen alle Bewohner das Haus verlassen. Großes Feuerinferno! Und danach? Deine Stahlplatte liegt im 3. Stock in einem Möbeltresor, der aufgrund von Einsturzgefahr nicht zugänglich ist. Deine Hardware-Wallet auf dem Schreibtisch ist indes nur noch ein Klümpchen verschmortes Plastik. Ob Papier dieses Szenario überlebt hätte, ist eher zu bezweifeln. Und was mit der Stahlplatte ist, wenn das Gebäude abgerissen werden muss? Jedenfalls sollte der Seed als kompromittiert betrachtet werden und die BTC /Sats schnellstmöglich verschoben werden. – Vorausgesetzt es gibt noch ein weiteres Backup.

An den richtigen Orten verwahrt, können physische Backups alle Anforderungen erfüllen. Ob es gleich Stahl sein muss, ist jedem selbst überlassen. Zudem besteht die Möglichkeit auf Papier und auf Stahl nicht direkt lesbar Informationen zu hinterlegen. Wie erwähnt, sollten die Hinterbliebenen nur ebenfalls dazu in der Lage sein. Hier könnte auch ein Notar in Betracht gezogen werden. Zum Beispiel mit der Information, wo der Seed zu finden ist.

Risiko aufteilen

Kannst Du Dich noch an die alten Piratengeschichten erinnern, als Schatzkarten in Teile gerissen und jedes Stück woanders versteckt wurde? In den alten Geschichten wurden aber immer alle Teile benötigt. Besser ist es jedoch eine gewisse Redundanz erzeugen, so dass ein Teil auch verloren gehen darf.

Idee: Zwei von Drei

Die Idee ist, auf jeder Sicherung nur einen Teil des Seeds zu hinterlegen. Sollte eine Sicherung also einem Fremden in die Hände fallen, ist er damit nicht in der Lage Deinen Schlüssel erzustellen und damit Zugriff auf Dein Vermögen zu erlangen. Und so funktioniert es:

Teil Dein 24 Wörter in 3 Gruppen á 8 Wörter
  • Gruppe 1: 1 – 8
  • Gruppe 2: 9 – 16
  • Gruppe 3: 17 – 24
Erstelle 3 „Sicherungen“ die folgende Gruppen erhalten
  • Sicherungen 1 enthält die Gruppen 1 + 2
  • Sicherungen 2 enthält die Gruppen 2 + 3
  • Sicherungen 3 enthält die Gruppen 1 + 3

Wie Du in der Grafik unten siehst, enthalten zwei Sicherung in Summe immer alle drei Wort-Gruppen. Somit bist Du in der Lage, mit nur zwei Sicherungen alle 24 Wörter auszulesen und Deinen Schlüssel wieder herzustellen.

Dies ist nur eine von vielen Ideen. Eine andere ist die sogenannte Brainwallet. Hier merkst du dir deinen Seed ausschließlich im Kopf, z.B. anhand einer Loci-Route.

Finde die für dich die Lösung, mit der du dich am wohlsten fühlst. Kleiner Tipp: mache es nicht zu kompliziert. Ein einmal verlorenener Seed lässt sich nicht wieder herstellen.

Zu guter Letzt: teste Deinen Seed!

Sicher ist sicher. Am einfachsten schiebst Du ein paar wenige Sats auf die Wallet und schaust, ob sie wirklich ankommen. Damit stellst Du sicher, dass die Adresse passt und Du Zugriff darauf hast. Anschließend setzt Du Deine Wallet zurück, um sie dann wieder herzustellen. Natürlich kannst Du den Seed auch in einer anderen Wallet eingeben, um zu sehen, ob alles passt. Bedenke aber, dass bei einer Hardware-Wallet der Vorteil darin besteht, dass der Schlüssel in keinem Gerät mit Internetzugriff hinterlegt ist/wird. Wenn Du diesen Seed mit Deinem Handy ausprobierst, verlierst Du diesen Vorteil!

Testen ist essenziell! Nur so kannst Du Dir sicher sein, dass Du nicht Jahre später eine böse Überraschung erlebst.

Disclaimer

Wir sind keine Steuerberater! Die hier angeführten Informationen wurden nach bestem Wissen und Gewissen zusammengetragen und für die Allgemeinheit aufgearbeitet. Irrtümer unsererseits oder zwischenzeitliche Änderungen können wir jedoch nicht ausschließen. Bei der Recherche mussten wir feststellen, dass es einige Ausnahmen und Sonderfälle gibt, die speziell behandelt werden müssen. Aus diesem Grund empfehlen wir im konkreten Fall jedenfalls einen Steuerberater zu Rate zu ziehen!

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