Hinter Bitcoin steckt die CIA
Warum suchen Menschen nach Alternativen wie Bitcoin?
In Zeiten von hoher Inflation von Euro und Dollar und drohendem Zentralbankgeld suchen die Menschen nach Alternativen zum Investieren. Bitcoin ist so eine Option, aber ist das auch sicher? Und steckt nicht die CIA hinter Bitcoin?
Die Entstehung von Bitcoin – Wer ist Satoshi Nakamoto?
Nach der offiziellen Geschichte hat ein gewisser Satoshi Nakamoto am 31. Oktober 2008 das Bitcoin Whitepaper veröffentlicht, indem er es an eine Kryptografie Mailingliste versendet hat. Die Abonnenten dieser Mailingliste waren Cypherpunks, die sich für den freien Zugang zu Verschlüsselungstechnologie und anonymer Kommunikation einsetzten. Satoshi Nakamoto ist natürlich nur ein Pseudonym. Bis heute wissen wir nicht, wer sich dahinter verbirgt. Es könnte eine Einzelperson oder auch eine Gruppe von Menschen gewesen sein. Am 03. Januar, 2009 startete Satoshi dann die Bitcoin Blockchain, indem er den ersten Block schürfte.
Steckt die CIA hinter Bitcoin?
Die Befürchtung, dass die CIA oder andere Geheimdienste hinter Bitcoin stecken, ist nicht ganz aus der Luft gegriffen. Schließlich hat die CIA schon zuvor neue Technologien gefördert und über Investmentfirmen z. B. auf Google und Facebook Einfluss auf deren Entwicklung genommen. Die Tatsache, dass diese Dienste heute nicht nur dafür verwendet werden, unser Leben komfortabler zu machen, sondern uns durch die Daten, die wir hinterlassen, manchmal besser als wir selbst kennen, trägt zur Besorgnis bei.
Gehen wir also für einen Moment davon aus, dass die CIA wirklich ihre Finger bei der Entstehung von Bitcoin drin hatte. Welchen Einfluss könnte sie dann auf Bitcoin nehmen?
Wie funktioniert die Bitcoin-Blockchain?
Zum einen wird befürchtet, dass der oder die Erfinder von Bitcoin, in unserem Szenario also die CIA, die Historie der Transaktionen auf der Blockchain beeinflussen könnte und dann meine Transaktionen, mit denen ich Bitcoin gekauft habe, nicht mehr auf der Blockchain existieren. Damit wären es auch nicht mehr meine Bitcoin und ich hätte mein Geld verloren.
Doch die Bitcoin Blockchain ist vor solchen Manipulationsversuchen geschützt.
Die Transaktionen liegen in Blöcken in der Bitcoin Blockchain. Diese Blöcke sind miteinander über eine Hash-Funktion (SHA-256) verbunden.
In der Blockchain wird der Hash des aktuellen Blocks aus dem Hash des vorigen Blocks, allen Transaktionen im aktuellen Block, plus einer zufälligen Nummer, der Nonce, berechnet. Ein Hash ist eine Zeichenkette, die über einen Algorithmus aus einem Eingabetext berechnet wird. Aus dem berechneten Hash kann der eingegebene Text nicht rekonstruiert werden, aber derselbe eingegebene Text resultiert immer im selben Hash – unter hashgenerator.de kannst du es selbst spielerisch ausprobieren.
Warum ist die Blockchain manipulationssicher?
Die Miner, hoch spezialisierte Computer, berechnen die Hashes und versuchen dabei einen Hash zu finden, der das aktuelle Schwierigkeitslevel von Bitcoin erfüllt, also eine bestimmte Anzahl von Nullen am Anfang des Hashes enthält. Dazu benötigen sie viel Energie.
Wenn nun eine Transaktion in einem Block nachträglich geändert wird, verändert sich auch der Hash dieses Blocks. Da dieser Hash als Grundlage für den Hash des nächsten Blocks dient, unterscheidet sich auch dieser und alle darauffolgenden Hashes von den Hashes der ursprünglichen Blockchain.
Die neu berechnete Blockchain wäre zudem viel kürzer, da die nachfolgenden Blöcke neu gemined werden müssten. Da alle 10 Minuten ein neuer Block gemined wird, kann die kürzere Blockchain die Länge der längeren Blockchain nicht mehr einholen. Es gäbe nun also zwei Blockchains, eine kurze mit der geänderten Transaktion und eine lange ohne geänderte Transaktion. Die beiden Ketten sind ab dem veränderten Block unabhängig voneinander.
Jeder neue Block, den ein Miner findet, wird von den Nodes validiert. Nodes sind Computer, die die Bitcoin Software betreiben und Blocks und ihre Transaktionen überprüfen. Die Nodes erkennen immer den Block mit der längsten Kette als den richtigen. Werden einer Node nun zwei Blöcke präsentiert, ein Block aus der kurzen veränderten Kette und ein Block aus der langen unveränderten Kette, so wird sie den Block aus der langen Kette als den richtigen erkennen und diesen validieren. Mit diesem Mechanismus ist Bitcoin vor nachträglichen Manipulationsversuchen in der Blockchain geschützt.
Manipulation durch Softwareänderungen – Geht das?
Eine weitere Möglichkeit Einfluss auf Bitcoin zu nehmen wäre die Bitcoin Core Software zu manipulieren, und z.B. die Anzahl der Bitcoin von 21 Mio. auf 210 Mio. Bitcoin zu erweitern. Würde ich 1 Bitcoin besitzen, wäre der dann zum aktuellen Kurs nicht mehr ca. € 80.000, sondern nur noch € 8.000 wert, weil es 10-mal so viele Bitcoin wie ursprünglich gibt.
Dieses Phänomen kennen wir beim Fiatgeld als Ausweitung der Geldmenge. Wenn es insgesamt mehr Euro gibt, steigen die Preise, weil der einzelne Euro weniger wert ist. Um bei unserem Beispiel zu bleiben, würde ich für ein Steak, das mich vorher 10 € gekostet hat, nun 100 € hinblättern müssen.
Open Source als Schutz gegen Manipulation
Die Bitcoin Core Software ist Open Source. Das bedeutet, dass jeder Mensch den Code lesen und, sofern er das nötige Wissen dazu hat, auch anpassen kann. Auf diese Weise kann jeder den Code nach Fehlern und einer möglichen Hintertür durchsuchen. Eine Hintertür hat aber in den letzten 16 Jahre noch keiner gefunden.
Die Software wird ständig durch kleinere Anpassungen erweitert. z.B. gab es 2017 ein Update der Software (SegWit), das es ermöglicht, mehr Transaktionen in jeden einzelnen Block zu packen. Die Signaturen von Transaktionen werden dabei aus dem Block ausgelagert.
Wenn ich eine Bitcoin Node auf meinem Rechner betreibe, kann ich selbst entscheiden, ob ich ein Update einspiele oder ob ich die bisherige Version der Software laufen lasse.
Wenn eine Node nun die Software einspielt, in der die Gesamtmenge der Bitcoin 210 Mio. beträgt, so würden in den Transaktionen der Blöcke, die über diese Node laufen, neue Coins ausbezahlt, deren Gesamtmenge aber zehnmal so hoch ist.
Da andere Nodes mit der Originalsoftware denselben Block überprüfen, werden für dieselben Transaktionen auch Bitcoin ausbezahlt, deren Gesamtmenge weiterhin 21 Mio. beträgt. Es entstehen zwei Blockchains, deren Ketten gleich lang sind. Jede der Blockchains repräsentiert einen Coin. Der Markt entscheidet, welchen der Coins er als Bitcoin anerkennt und somit Wert beimisst. Solange es noch eine Node gibt, die die nicht manipulierte Software laufen lässt, solange werden auch noch Bitcoin gemined.
Fazit: Bitcoin – Sicher vor Einflussnahme?
Wir sehen also, dass diese beiden Möglichkeiten der Manipulation von Bitcoin ins Leere laufen und das Bitcoin Netzwerk mit seinen Mechanismen gegen diese Manipulationsversuche abgesichert ist.
Sollte die CIA wirklich Bitcoin entwickelt haben, hat sie deswegen keine Einflussmöglichkeit auf die Blockchain und den Wert von Bitcoin. Wir können uns also nur bei der CIA bedanken für ein solch ausgeklügeltes hartes Geldsystem, das jedweden Manipulationsversuchen standhält.
Über die Autorin
Andrea lebt in München und beschäftigt sich seit Anfang 2024 näher mit Bitcoin. An Bitcoin findet sie gut, dass es von niemandem kontrolliert werden kann und somit ein Freiheitsgeld ist. Sie tauscht sich regelmäßig mit anderen Frauen bei Les Femmes Orange über Bitcoin und weitere interessante Themen aus. Der Bitcoin Educator Workshop von Amity Age im Gasthof Strohmaier in Haidmühle im Bayrischen Wald hat sie dazu inspiriert, selbst Content zu produzieren. Dieser Artikel ist ihr erster und es werden hoffentlich noch weitere folgen.
Disclaimer
Wir sind keine Steuerberater! Die hier angeführten Informationen wurden nach bestem Wissen und Gewissen zusammengetragen und für die Allgemeinheit aufgearbeitet. Irrtümer unsererseits oder zwischenzeitliche Änderungen können wir jedoch nicht ausschließen. Bei der Recherche mussten wir feststellen, dass es einige Ausnahmen und Sonderfälle gibt, die speziell behandelt werden müssen. Aus diesem Grund empfehlen wir im konkreten Fall jedenfalls einen Steuerberater zu Rate zu ziehen!